Job Detail

Mitforschen über Qualifikationsarbeiten Schulbesuche/Schulforschung Mitkommen, mitforschen, sich weiter qualifizieren

Inseriert am: 15.07.2021

Qualität(en) entwickeln - Schule gestalten:
Schulleitung, Schulentwicklung und Schulqualität
Diverse Angebote: von Schulbesuchen über Masterarbeiten bis zur Promotion


Liebe Stipendiatinnen und Stipendiaten, liebe Alumnae und Alumni,


habt Ihr Lust und Interesse,
· Einblicke in ein spannendes Forschungsprojekt zu erhalten,


· in einem internationalen Forschungsteam zu arbeiten, ein interessantes qualitatives
Forschungsverfahren der Schulanalyse kennenzulernen,


· kompakt Einblicke in verschiedene Schulen in besonderen Situationen und Lagen zu erhalten
und
· mehr über innovative Entwicklungen in diesen Schulen zu erfahren?


Deine Optionen:
Möchtest Du entweder
· für ein paar Tage dabei sein oder
· in einem zu definierenden Umfang mitforschen oder
· eine wissenschaftliche Qualifikationsarbeit verfassen (siehe Themenvorschläge unten, egal ob
Master oder Promotion) und/oder
· im Rahmen eines Publikationsprojektes deine eigene Fallstudie publizieren?


Lust und Interesse geweckt? Bekunde Dein Interesse zunächst mit einer informellen kurzen Reply



  • E-


Mail an schulentwicklung@phzg.ch.


Weiterführende Informationen können wir Dir nach der Interessensbekundung gerne zusenden. Hier
im Anhang noch ein paar Informationen vorab:



  1. Hintergrund


  2. Zeitpunkte für Schulbesuche


  3. Weitere Infos zu den Schulbesuchen


  4. Benefits/Vorteile für Qualifikationsarbeiten


  5. Ziel der Studie


  6. Fragestellungen der Studie


  7. Design


  8. Qualifikationsarbeiten (von der Hausarbeit zur Promotion)


  9. Erfahrungen von anderen StipendiatInnen



Ich freue mich über eine Interessensbekundung.


Herzliche Grüße


Stephan Huber


IBB
Pädagogische Hochschule Zug
Zugerbergstrasse 3, 6300 Zug
T +41 41 727 12 69, F +41 41 727 12 71
www.phzg.ch, ibb@phzg.ch


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Prof. Dr. Stephan Gerhard Huber, M.Phil. (Cantab)


Head of the Institute for the Management and Economics of Education (IBB)
University of Teacher Education Zug (PH Zug)


Switzerland
Mail: Zugerbergstrasse 3 / CH-6300 Zug
Office: +41-41-727-1269
Secretariat: +41-41-727-1270
Fax: +41-41-727-1271
Email: schulentwicklung@phzg.ch
Internet: www.Bildungsmanagement.net


Coopted Member of the Erfurt School of Education (ESE) University of Erfurt
Senior Research Fellow Hong Kong Institute of
Education
Adjunct Professor Institute for Education Research
Griffith University Brisbane


Links zu aktuellen Meldungen:


www.Bildungsmanagement.net/ Info-Email


World Education Leadership Symposium:


Bildungs- und Schulleitungssymposium:
www.EduLead.net/WELS


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1. Hintergrund
Wir untersuchen im Projektcluster „Leading Quality“ (LeadQ) sogenannte Brennpunktschulen in
Deutschland, Österreich und der Schweiz (in Deutschland z.B. in NRW, dort das Programm „impakt
schulleitung“ und „impakt plus“, und in Schleswig-Holstein, dort das Programm der Landesregierung
„PerspektivSchulen“, kurz „PeSch“). Im Rahmen dieser Projekte zur Qualitätsentwicklung von etwa 300
Schulen mit besonderen Herausforderungen erforschen wir verschiedene Verfahren der Unterstützung
und Qualifizierung (Führungskräfteentwicklung-Schulbegleitung) sowie Fragestellungen zu
Schulmerkmalen (Schulleitung/Schulmanagement-Schulentwicklung-Schulqualität) und deren
Zusammenhänge und Veränderung. Hierbei erstellen wir auch Fallstudien, die uns mittels


Datentriangulation und Mixed Methods einen vertieften Einblick zu diesen Themen und in bestimmte
Schulen ermöglichen. Im Rahmen der Fallstudien können ganz unterschiedliche Schulen betrachtet
werden, wie etwa jene, die sehr gut mit den aktuellen Herausforderungen umgeh
en (und hoch
innovativ sind) als auch solche, in denen das Belastungserleben den Gipfel der Zumutung erreicht hat.


2. Zeitpunkte für Schulbesuche
Im Herbst 2021 werden wir voraussichtlich im Rahmen der Studie „Arbeit an Schulen in Schleswig-
Holstein“ einige Schulen im Großraum Kiel besuchen und dort Interviews führen und sind noch auf der
Suche nach Unterstützung.


Im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung des Programms „impakt schulleitung“ werden
voraussichtlich im Sommer und Herbst 2022 Interviews in den Bezirksregierungen Köln und Düsseldorf
stattfinden. Auch hierbei freuen wir uns über Unterstützung.


3. Weitere Infos zu den Schulbesuchen
Wir werden aus dem Forschungsteam drei Schulbesuchsgruppen bilden (und über die Tage auch etwas
rotieren). Zu Beginn vor dem ersten Schulbesuch findet ein Gesamt-Briefing statt. Vor jedem
Schulbesuch findet in der Schulbesuchsgruppe ein schulspezifisches Briefing zur jeweiligen Schule statt.
Wir führen dann im Tandem oder einzeln in den Schulen während der Schulbesuche Gruppen



  • und


Einzelinterviews mit Schulleitungen, Mitgliedern von Schulentwicklungssteuergruppen, Lehrkräften,
Erzieher/innen, Schulsozialarbeiter/innen durch. Nach jedem Schulbesuch findet im Besuchsteam über
den Schulbesuch und die gesammelten Erkenntnisse eine schulspezifische Auswertungskonferenz statt
(Debriefing) entlang deduktiver Kriterien, aber es werden auch induktive Kriterien entwickelt. Nach
drei Schulbesuchen finden über alle drei Schulbesuchen hinweg gemeinsam mit allen drei
Besuchsgruppen Meta-Auswertungskonferenzen statt (De-Debriefing). Nach allen Schulbesuchen gibt
es eine Gesamtabschluss-Auswertungskonferenz.


4. Benefits/Vorteile für Qualifikationsarbeiten


Wer zeitnah z.B. eine Masterarbeit auf Basis der Datenerhebungen aus
bereits geführten oder nun
geplanten Interviews (und ggf. auch unter Hinzuziehung der Ergebnisse der in diesen Schulen parallel
stattfindenden Fragebogenerhebung) anfertigen möchte, hätte den Vorteil, dass die Daten bereits
vorliegen bzw. die Schulbesuche bereits koordiniert und organisiert sind (einschließlich der
Übernachtungsmöglichkeit) und die Zusammenarbeit in einem Team methodisch und inhaltlich
sicherlich bereichernd ist. Zudem erheben wir in den Schulen weitere Daten, die zur Verfügung stehen
würden (längsschnittlich quantitative Daten, Fragebogendaten der Schulleitungen, der Mitarbeitenden,
der Akteure der Interventionen, statistische Informationen vom Ministerien oder der oberen und
unteren Schulaufsicht sowie Lernstandsdaten).


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5. Ziel der Studien im Projektcluster
Ziel ist es, aussagekräftige Ergebnisse und Empfehlungen zu erarbeiten, wie und unter welchen
Bedingungen Schulleitungen und Schulen mit vielen SchülerInnen aus bildungsfernen Familien und
anderen besonderen Herausforderungen unterstützt werden können, um die Schulqualität zu
verbessern und die Bildungschancen benachteiligter Kinder und Jugendlicher zu erhöhen. Daher ist die
Begleitstudie als Längsschnittstudie angelegt. Dabei werden über die Projektphase hinweg mehrere
Erhebungen durchgeführt.


6. Fragestellungen im Projektcluster „LeadQ“
Folgende Fragestellungen liegen dem Projektcluster zugrunde:
A) Führungskräfteentwicklung-Schulbegleitung:



  1. Wie sind und wie wirken die Interventionen der Führungskräfteentwicklung auf die
    Schulleitungen? Wie sind und wie wirken die Interventionen der Schulentwicklungsbegleitung
    auf die Schulentwicklung?


  2. Wie sind und wie wirken die Interventionen insgesamt im Wechselspiel auf die Schulleitung
    und die Schulentwicklung?


  3. Welche Rolle spielen funktionale Passungen von Interventionen und Interventionsnutzenden?
    B) Schulleitung/Schulmanagement-Schulentwicklung-Schulqualität:


  4. Wie ist und wie wirksam ist Schulleitung für die Schulentwicklung?


  5. Wie wirken Maßnahmen der Schulentwicklung auf die Schulqualität (auf
    Organisationsmerkmale und Schülermerkmale, z.B. auf das Lernen von Schülerinnen und
    Schülern bzw. auf die Lernleistung von Schülerinnen und Schülern)?


  6. Welche Rolle spielen funktionale Passungen von Führungs- und Organisationsmerkmalen?
    C) Nachhaltigkeit des Gelernten (Sicherung der Wirkungen und längerfristige Wirkungen):


  7. Schulleitung: Wie wurde die Professionalisierung gesichert und wie hat sich die Situation der
    Schulleitung und das eigene Wirksamkeits- und Kompetenzerleben weiterentwickelt?


  8. SL-Coaching: Wie wurde das Gelernte gesichert und weiterentwickelt? Wurde Coachin
    g
    fortgesetzt, mit welchen Themen und Zielsetzungen, in welchen Formaten?


  9. SL-Fortbildung: Wird und wenn ja an welche Angebote werden mit welchen Zielsetzungen und
    Erfahrungen aus dem Programm genutzt?


  10. Schulentwicklungsprojekt: Wie hat sich das SEB-Projekt weiterentwickelt?


  11. Schulentwicklungsbegleitung: Wird weiterhin SEB in Anspruch genommen? In welcher Form
    durch welche Akteure und in welcher Machbarkeit, mit welchen Erfahrungen?


  12. Waren die Interventionen hilfreich und das, was gebraucht wurde? Hätte es etwas anderes
    gebraucht?
    E) Transfer und Tiefe des Gelernten für die weitere Schulentwicklung


  13. Transferlernen:
    i) Was haben die Schulleitungen und Schulen aus dem Programm lernen können, was können
    sie im Schulleitungshandeln und im Qualitätsmanagement der Schule anwenden?
    ii) Was ist für andere Schulentwicklungsprojekte hilfreich? Welche Aspekte konnten bereits
    auf andere Projekte angewendet werden?


  14. Tiefe des Gelernten (Double Loop und Deutero Learning):
    i) Wie (how – qualitativ) und inwieweit (to what extent) wurden die gelernten
    Schulleitungspraktiken und Schulentwicklungsmethoden hinsichtlich des
    zugrundeliegenden Verständnisses/ subjektiven Theorien (der Schulleitungsmitglieder / der



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Personen, die die Handlungen an der Schule koordinieren , ggf. auch hidden leaders
/
informelle Leaders) übertragen und reflektiert?
ii) Was wurde hinsichtlich der Ausführungskompetenten und Maßnahmen (know how) und
auch der intendierten Ziele/ Nutzen/ Begründungen (know why) (theory of action/ strategy)
gelernt?
iii) Wie und inwieweit haben Interventionen aus dem Programm zu Double Loop Lernprozessen
(Veränderungslernen) und Deutero Lernprozessen (Metalernen) beigetragen?


F) Qualitäten und Stabilität von Wirkungsketten über Zeit (change of quality over time)



  1. Rolle von Schulleitung für Schulentwicklung und Wirkung auf die Schulqualität:


Wie sind Wirkungsketten Schulleitung, Schulentwicklung, Schulqualität über einen größeren
Zeitraum? Sind die Wirkungsketten stabil oder werden im Idealfall sogar aufgrund der
zunehmenden Professionalisierung (im Schulleitungshandeln und dem
Qualitätsmanagement/der Schulentwicklung) stärker? Was aus dem Programm trägt dazu bei?
2. Welche Rolle spielen dabei besonders die multiplen Passungen und das affektive Commitment
im Kollegium?
G) Wirkung auf Ebene der Kinder an besonders belasteten Schulen



  1. Wie hat sich die Unterrichts-/Schulqualität verbessert?


  2. Welche Wirkung wurde bei Schülerinnen und Schüler erreicht?


  3. Was wären best-practice Beispiele? Gibt es Beispiele, die besonders relevant sind für besonders
    belastete Schulen?
    H) Besonders belastete Schulen verstehen


  4. Wie und nach welchen Merkmalen lassen sich besonders belastete Schulen differenzieren?


  5. Wie unterschiedlich gestalten sich Belastungen an den Schulen?


  6. Welche Interventionen sind für welche Ausprägung von Belastungen besonders wirksam?


  7. Welchen Einfluss haben besondere Belastungen auf die Wirksamkeit des Programms/ den Grad
    der Veränderungen an den Schulen?



7. Design
Es handelt sich um mixed-method Längsschnittstudien mit multiplen Perspektiven. Aufgrund der
Zielsetzung und Fragestellungen der Begleitstudien werden verschiedene meth
odische qualitative und
quantitative Verfahren gewählt. Eingesetzt werden:
· Dokumente, Interviewdaten, Angaben der offenen Fragen in den Fragebögen (qualitative
Verfahren),
· vorhandene Daten wie statistische Kennzahlen, Daten aus den Fragebogenerhebungen sowie aus
den Lernstandmessungen (quantitative Verfahren).


8. Qualifikationsarbeiten (von der Hausarbeit zur Promotion)
Wir bieten ein Spektrum an Möglichkeiten, empfehlen aber die Bearbeitung einer Fallstudie, da sie von
der Machbarkeit fokussiert ist, vom Themenspektrum vielfältig und die Komplexität von Schulleitung,
Schulentwicklung und Schulqualität in ihrer Veränderung bestmöglich entfaltet und dadurch
interessante eigene Lernerfahrungen stiftet und die Beantwortung von für die Wissenschaft,
Verwaltung und Praxis relevanter Fragen erlaubt.


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Methodische Zugänge, z.B.:
· Auswertung von Interviews (deduktive und induktive Codierung):



  • entweder akteursbezogene Auswertungen (z.B. Schulleitungen, Steuergruppen, Lehrkräfte,
    Erzieher, Schulsozialarbeit) oder

  • akteursübergreifende Auswertung

  • für eine thematische Arbeit*/*** (siehe unten) oder

  • für eine Fallstudie** (siehe unten).


· Auswertung der quantitativen Datenerhebung



  • Mögliche Themen – Themenspektrum, z.B.:
    · Schulen im Brennpunkt
    · Ganztag
    · Inklusion
    · Migration
    · Schulleitung
    · Schulentwicklung
    · …


  • *Folgende Fallstudien sind u.a. möglich:



· die Schule, die sehr gut mit den aktuellen Herausforderungen umgeht (und hoch innovativ ist)
· die Schule, die gerade so zurechtkommt
· die Schule, die dringend Hilfe benötigt
· die Schule, die exemplarisch spannende Innovation vorzuweisen hat
· die Schule, wo nicht alles Gold ist, was glänzt


· die Schule, wo das Belastungserleben den Gipfel der Zumutung erreicht hat


· …



  • **Studien zu Interventionen, interventionsbezogen oder interventionsübergreifend


· Akademie
· Schulentwicklungsbegleitung


· Coaching
· Entwicklungsfonds


9. Erfahrungen von anderen StipendiatInnen
An den letzten Schulbesuchen bzw. bei der letzten Datenerhebung und Datenauswertung haben
bereits jeweils rund fünf Stipendiatinnen und Stipendiaten teilgenommen, die die Teilnahme als eine
große Bereicherung empfunden haben. Gern kann ich den Kontakt herstellen, damit Ihr Euch im
bilateralen Austausch einen Eindruck vermitteln lassen könnt. Im „Berliner“ Projekt wurde bereits eine
Masterarbeit von einer Stip/Studentin der Begabtenförderungswerke erstellt zum Thema „Kooperative
Führung“, so hätte man auch eine weitere Austauschmöglichkeit. Zwei weitere Masterarbeiten zum
Programm „impakt schulleitung“ wurden bereits verfasst, zwei weitere laufen derzeit. Drei
Promotionen werden derzeit von StipendiatInnen und Externen bearbeitet, drei weitere Promotionen
von wiss. Mitarbeiterinnen an meinem Institut. Darüber hinaus sind Fallstudien in diversen
Lehrveranstaltungen thematisiert und erstellt worden und werden es auch in Zukunft.